Wenn sich Kunst und Wissenschaft begegnen

Kunst-Wissenschaft-Projekt eröffnet Ausstellung „GEO ART – Die Erde aus dem All“ an der Universität Jena ab 20. Oktober

Der eigene Blick aus dem All auf die Erde ist Astronautinnen und Astronauten vorbehalten. Die Außenansicht unseres Planeten können sich alle anderen nur mithilfe von Satellitenaufnahmen erarbeiten, die diesen Blick einfangen und das besondere Zusammenspiel aus Farben und Mustern auf der Erdoberfläche darstellen. Mit Daten unterlegt sind solche Bilder eine unverzichtbare wissenschaftliche Quelle, etwa für Geographinnen und Geographen.

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In einer neuartigen Initiative finden nun Forschung und Ästhetik zusammen. Prof. Dr. Christiane Schmullius vom Institut für Geographie der Universität Jena hat Satellitenbilder ihres Forschungsteams der Künstlerin Susen Reuter zur Verfügung gestellt. Gemeinsam entstand das Projekt „GEO ART“, in dem Wissenschaft und Kunst miteinander verschmelzen und die Satellitenaufnahmen als großflächige Kunstwerke umgesetzt wurden. Die Gemälde werden ab 20. Oktober in einer Ausstellung an der Friedrich-Schiller-Universität präsentiert.

Unsichtbares sichtbar machen

Die dem Projekt zugrundeliegenden Fernerkundungs-Szenen entstanden im Rahmen mehrjähriger Forschungsarbeiten des Jenaer Instituts für Geographie in Südafrika, etwa dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „SALDi“. Dabei forschen Schmullius und ihr Kollege PD Dr. Jussi Baade sowohl mit optischen als auch mit radarbasierten Erdbeobachtungsdaten zur Landdegradation, der Verschlechterung der Ökosystemdienstleistungen der Landschaft.

Künstlerin Susen Reuter verwandelte Satellitenaufnahmen in kunstvolle Gemälde. (Foto: Susen Reuter)
Künstlerin Susen Reuter verwandelte Satellitenaufnahmen in kunstvolle Gemälde.
(Foto: Susen Reuter)

„Die Öffentlichkeit sieht nur die im sichtbaren Licht wahrnehmbare Erdoberfläche“, sagt Schmullius. Mittels Satellitensensoren können die Forschenden jedoch neue Welten zeigen, die nur über Reflektionen im Infrarot-Bereich oder mittels Radarwellen erfasst werden können und somit für das bloße Auge verborgen bleiben. „Ziel unserer Zusammenarbeit ist es daher, die Wissenschaft für die Gesellschaft auf eine neue Art und Weise zugänglich zu machen“, erläutert Prof. Dr. Christiane Schmullius.

Die Gemälde der Aufnahmen zeigen überwiegend den südafrikanischen Kruger Nationalpark und „transformieren die technisch-objektivierende Erfassung der Erdoberfläche in eine Ebene der emotionalen Erfahrung der Welt“, fasst Jussi Baade zusammen. Neben den Gemälden werden in der Ausstellung auch die Satellitenaufnahmen zum Vergleich zu sehen sein. Die Kombination aus Kunst und Wissenschaft solle bei den Besuchern vor allem Neugier auf das Thema Erdbeobachtung im Besonderen und der Wissenschaft allgemein wecken, so Christiane Schmullius.

Kunst und Wissenschaft in Bildern vereint

Die Idee für eine Zusammenarbeit zwischen Christiane Schmullius und Susen Reuter entstand bereits 2018. Durch ihr Studium am Institut für Geographie in Jena und ihre Leidenschaft für Kunst lag die Verbindung beider Fachgebiete für Susen Reuter auf der Hand. „Als freischaffende Künstlerin verknüpfe ich heute beide Welten miteinander: die Wissenschaft von der Erdoberfläche und die Kunst als visuelles Ausdrucksmittel“, erläutert sie ihre Arbeit.

Ausstellungseröffnung am 20. Oktober

Die Ausstellung „GEO ART – Die Erde aus dem All“ eröffnet am 20. Oktober um 16.15 Uhr. Im Rahmen der Eröffnung werden die Kooperationsbeteiligten Prof. Dr. Christiane Schmullius, SALDi-Koordinator PD Dr. Jussi Baade und Susen Reuter kurze Einblicke in ihre Arbeit und das Projekt geben. Die Ausstellung wird vom 21. Oktober bis 26. November von Montag bis Donnerstag jeweils von 11 bis 18 Uhr und freitags von 11 bis 16.30 Uhr im Ausstellungsraum im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1, Raum 25) zu sehen sein.

Weitere Informationen zum Projekt und den Gemälden sind zu finden unter: https://www.susenreuter.com/themen/geo-art/

Öffnungszeiten der Ausstellung:
21. Oktober bis 26. November 2021
Montag-Donnerstag: 11-18 Uhr
Freitag: 11-16.30 Uhr

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Info, Vivien Busse // UNI Jena 
Foto: Susen Reuter // UNI Jena