Projektumsetzung brauchte fünf Jahre mit 135.000 Euro Baukosten

Einen langen Atem mussten Kinder und Jugendliche für den Bau der Parkour-Anlage in Jena Nord haben. Nachdem 2017 in einer Jugendkonferenz der Wunsch nach einer solchen Anlage formuliert wurde, hat es fünf Jahre bis zur tatsächlichen Umsetzung gebraucht. „Mit der Eröffnung des Parkours geht ein lang gehegter Wunsch von Jugendlichen in Erfüllung. In der Jugendkonferenz in Nord im Januar 2017 wurde vor allem der Wunsch nach einem Parkour im Stadtteil diskutiert. Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist uns als Stadt sehr wichtig – sie braucht manchmal ihre Zeit (Flächenfindung, Bereitstellung der finanziellen Mittel) – aber es lohnt sich für alle Beteiligten!“ so Sozialdezernent Eberhard Hertzsch.

Bürgermeister Christian Gerlitz fügt hinzu „Die Flächensuche gestaltete sich als überaus schwierig. Ziel war es, die Parkour-Anlage in Jena-Nord zu errichten. Über die Jahre wurden insgesamt sieben Flächen geprüft und wieder verworfen. Umso erfreulicher war es, als Anfang 2021 die Entscheidung zum endgültigen Standort an der Camburger Straße gefallen ist. Das Projekt wurde quer durch die Stadtverwaltung und die Eigenbetriebe unterstützt. Um die erste Parkouranlage in Thüringen möglich zu machen, mussten alle Hand in Hand zusammenarbeiten. Eine echte Gemeinschaftsleistung.“

Parkoursport entwickelte sich in den 1990er Jahren in Frankreich

Der Schulhof der Montessori Schule ist am Nachmittag für Kinder und Jugendliche aus dem Stadtgebiet zugänglich. Dadurch hat sich dieser Standort als optimal herausgestellt. Im Stadtteil Jena-Nord leben derzeit 1.500 Kinder im Alter von 10 bis einschließlich 18 Jahren.

Der Parkoursport hat sich in den 1990er Jahren in Frankreich entwickelt. Im urbanen Raum wird versucht Hindernisse ohne Hilfsmittel effektiv, schnell und elegant zu überwinden. Die Bewegungen sind fordernd und motorisch komplex. Indes ist Sicherheit bei den Sportlern – Traceure genannt – ein wichtiges Thema. Jede Bewegung, jeder Sprung wird durch Training wiederholt und verfestigt. Die Fähigkeiten der Selbstreflexion und Selbsteinschätzung werden dadurch ausgebaut.

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„Genau diese so wichtigen wiederholenden Bewegungen und die vielseitigen Techniken können auf unserer zertifizierten Parkouranlage sicher und ganzheitlich ausgeübt werden. Die Anlage richtet sich speziell an ältere Kinder und Jugendliche, die dem Bewegungsangebot von Spielplätzen bereits entwachsen sind. Der Bedarf für solche Angebote ist entsprechend groß. Wir freuen uns, dass aus dem Beteiligungsprozess der Jugendlichen dieses ganz konkrete Projekt hervorgegangen ist, dessen Umsetzung eng vom Bereich Sport der Stadtverwaltung begleitet wurde“, betont Sportdezernent Benjamin Koppe. Die Baukosten für das Projekt liegen bei 135.000 €.

Parkour-Anlage: Alexander Zaschobarenko (Parkour-Sportler), Orteilsbürgermeister Dr. Christoph Vietze, polaris-Leiterin Inga Riedel, Herik Neumann (Fachdienstleiter Stadtplanung) und Dezernent Eberhard Hetzsch (Foto: Stadt Jena)
Parkour-Anlage: Alexander Zaschobarenko (Parkour-Sportler), Orteilsbürgermeister Dr. Christoph Vietze, polaris-Leiterin Inga Riedel, Herik Neumann (Fachdienstleiter Stadtplanung) und Dezernent Eberhard Hetzsch (Foto: Stadt Jena)

Seit 2010 ist eine Parkourgruppe in Jena aktiv und hatte bisher nur im öffentlichen Raum die Möglichkeit ihrem Sport nachzugehen. Inga Riedel, die Leiterin des Jugendbildungszentrums polaris, hat den Prozess seit der ersten Jugendkonferenz begleitet und immer wieder die Jugendlichen für die Planung einbezogen. „Auch wenn es lange gedauert hat, freuen wir uns sehr über die Umsetzung!“ sagt sie.

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