Ergriffene Maßnahmen der Stadt Jena sind „realitätsfremd“. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund, Grüne Jena und Mitglieder der Thüringer Landesregierung kritisieren Spielplatzschließungen in Jena scharf.

Zur Ankündigung der Stadt Jena, die Spielplätze zu schließen, sagt Anja Siegesmund von Bündnis 90/ Die Grünen Jena und Mitglied der Thüringer Landesregierung: „Die Infektionszahlen sind hoch und erfordern unser entschiedenes Handeln.

Wir als Landesregierung legen unseren Entscheidungen Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirates zu Grunde. Was die Stadt Jena über die Thüringer Landesverordnung hinaus anordnet, geht an der Realität und den Bedürfnissen von Familien vorbei. Gerade jetzt ist es für Eltern wichtig, ihren Kindern das Toben auf Spielplätzen zu ermöglichen. Kinder brauchen Freiräume.“

Ines Morgenstern, Stadträtin bei Bündnis 90/ Die Grünen Jena und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, ergänzt: „Die Corona-Situation trifft Kinder unterschiedlich hart. Kinder, die in engen Wohnungen, ohne Garten und ohne kurze Wege ins Grüne leben, halten den Lockdown schwerer aus.“ Zumal die Stadt die provisorischen Sandspielplätze explizit geöffnet lasse. Diese seien aber vor allem im Zentrum zu finden, in Lobeda-Ost, Lobeda-West und Winzerla gebe es hingegen jeweils nur zwei. „Gerade dort, wo viele Menschen auf engem Raum leben, werden Bewegungsangebote eingeschränkt. Das ist völlig unverständlich.“, sagt Morgenstern.

Unter den Maßgaben des Infektionsschutzes gelte es nun, die Spielplätze mit Augenmaß geöffnet zu lassen: „Der monatelange Spagat zwischen Kinderbetreuung und Job war und ist für viele Familien eine Zerreißprobe. Das Spielen, die Bewegung und die Abwechslung, die öffentliche Spielplätze bieten, sind deshalb für Familien mit Kindern von hoher Bedeutung.“, so Morgenstern.

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