Grüne Stadtratsfraktion fordert ambitionierteren Einsatz von Erneuerbaren Energien und besseren Schutz für Verbraucher*innen

In einer Kleinen Anfrage thematisierte Kathleen Lützkendorf, die Ko-Fraktionsvorsitzende der bündnisgrünen Stadtratsfraktion, die derzeit enorm steigenden Energiekosten und die Abhängigkeit von Öl und Gas.

Lützkendorf: „Hohe Energiepreise belasten auch in Jena Privathaushalte und Gewerbetreibende. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine macht uns zudem auf schmerzliche Weise bewusst, aus welchen Quellen unsere fossilen Brennstoffe kommen und wie sehr unser Wohlstand auf diesen beruht.“

"Auswirkungen Energiekosten für Bürgerinnen und Bürger Jenas" // Symbolfoto: Pixabay
„Auswirkungen Energiekosten für Bürgerinnen und Bürger Jenas“ // Symbolfoto: Pixabay

Aus der Antwort der Stadtverwaltung geht hervor, dass die Strompreise in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Die Preise für Gas blieben fast konstant, stiegen aber 2022 stark an. Die Preise für Fernwärme schwanken seit Jahren zwischen 80 € und 90 € und erhöhten sich zuletzt auf 114 € pro Megawattstunde.

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„Durch einen ambitionierteren Einsatz von erneuerbaren Energien, beispielsweise mit mehr Windkraft oder lokalen Biogasanlagen, die Einspeisung von Photothermie ins Fernwärmenetz oder die Nutzung von Hybrid-Wärmepumpen hätte man den Bedarf an fossilen Brennstoffen bereits senken und damit Preisschwankungen besser vorbeugen können. An der aktuellen Diskussion zum Solarvorrang zeigt sich leider, wie kontrovers notwendige Maßnahmen für den Ausbau der erneuerbaren Energien noch immer sind“, sagt Lützkendorf.

Blick auf Jena, Foto: Frank Liebold, Jenafotografx
Blick auf Jena, Foto: Frank Liebold, Jenafotografx

Lützkendorf weiter: „Die Stadt muss hier noch stärker ihrer Vorbildrolle nachkommen und Jena schon jetzt auf ein Wärme- und Energiesystem ohne fossile Brennstoffe vorbereiten. Auf allen Dächern von Jenawohnen muss Mieterstrom erzeugt werden und Balkonkraftanlagen müssen unbürokratisch genehmigt und angeschlossen werden. Zudem muss umfassend geprüft werden, welche Fördermöglichkeiten die Stadt selbst bieten kann.“

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Dazu Dr. Heiko Knopf, Mitglied der Stadtratsfraktion und stellvertretender Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen: „Wir müssen aufgrund der dynamischen Situation die Modernisierung unserer Energieversorgung beschleunigen. Es braucht eine zeitgemäße Wärmeversorgung vor Ort. Dafür muss die Politik auf allen Ebenen sofort entsprechende Gelder bereitstellen, um den Umbau zu Erneuerbaren in Jena und der Region endlich nicht nur zu denken, sondern auch konkret zu machen!“

„Gleichzeitig muss mehr für die Endverbraucherinnen und -verbraucher getan werden. Möglichkeiten wie der Stromsparcheck oder die Schuldnerberatung müssen mehr Menschen erreichen. Neben den umfangreichen Entlastungspaketen des Bundes müssen auch die Kommunen Garantien geben – es darf keine Stromsperren geben“, schließt Lützkendorf.

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Info, Katrin Schaarschmidt // Grüne Jena
Fotografiken: Symbolfoto // Pixabay und Frank Liebold, Jenafotografx