Kann der Schwimmbetrieb in Jena sicher gestellt werden?

Die neue Schwimmhalle in Lobeda-West wird bald fertiggestellt. Kathleen Lützkendorf, Co-Fraktionsvorsitzende der bündnisgrünen Stadtratsfraktion, fragte in einer Kleinen Anfrage, ob und wie der Schwimmbetrieb aufrecht erhalten werden kann und welche Optionen in der aktuellen Krisensituation bestehen.

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Die Antwort der Verwaltung zeigt, dass die neue Schwimmhalle ein energetischer Großverbraucher ist. Schwimmbäder können nicht einfach an- und abgeschaltet werden, denn darunter leidet die gesamte Bausubstanz erheblich. Lützkendorf begrüßt deshalb die Idee, den Start der neuen Schwimmhalle auf das Frühjahr 2023 zu verschieben, die Zeit bis dahin für eine ordentliche Baufertigstellung zu nutzen und alle Kraft auf die Sicherstellung des Schwimmbetriebs zu richten.

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Auf Empfehlung der Deutschen Bädergesellschaft wurde bereits die Absenkung der Wassertemperatur um 2 °C und die Streichung des „Warmbadetages“ in der Schwimmhalle Lobeda-West in die Wege geleitet. Die Daseinsvorsorge sollte jedoch nicht unter der Sparbereitschaft leiden. Bäder sind nicht nur Spaßanstalten, sondern erfüllen eine wichtige Gesundheitsfunktion. Schon Ernst Abbe wusste, wie wichtig ein Volksbad für die Gesundheit der Menschen ist.

Grüne Jena fragen - ob und wie der Schwimmbetrieb in Jena aufrecht erhalten werden kann und welche Optionen in der aktuellen Krisensituation bestehen. Symbolfoto: Pixabay
Grüne Jena fragen – ob und wie der Schwimmbetrieb in Jena aufrecht erhalten werden kann und welche Optionen in der aktuellen Krisensituation bestehen. Symbolfoto: Pixabay

Seit dem ersten Spatenstich im Oktober 2020 wurde in der Karl-Marx-Allee, Ecke Theobald-Renner-Straße der Bau einer neuen, wettkampftauglichen 50-Meter-Sportschwimmhalle realisiert. Mittlerweile steht die Fertigstellung der neuen Halle und die damit verbundene Schließung der alten Schwimmhalle in Lobeda-West bereits in Aussicht. Ende dieses Jahres soll der Bau abgeschlossen sein. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich die Energiekrise im Herbst und Winter entwickelt. Mit Rücksicht auf andere Bedarfe während dieser Zeit steht laut Beantwortung der Kleinen Anfrage zur Sicherstellung des Schwimmbetriebes in Jenaer Schwimmbädern die Überlegung im Raum, die abschließenden Bauarbeiten und die Inbetriebnahme der neuen Schwimmhalle bis in das Frühjahr 2023 zu verlängern.

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„Wir freuen uns, dass die Stadtverwaltung – außer bei einer akuten Gasmangellage – die Sicherstellung des Schwimmbetriebes als wichtiges Ziel verfolgt wird. Wenn es sich als nützlich erweisen sollte, unterstützen wir die Option, die finalen Arbeiten an der Schwimmhalle zu verschieben“, so Lützkendorf.

„Der durchgehende Schwimmbetrieb bleibt somit gesichert, da die alte Schwimmhalle in Lobeda-West bis zur Inbetriebnahme der neuen Sportschwimmhalle weiterhin zur Verfügung steht“, erklärt Lützkendorf. Wichtig ist der bündnisgrünen Stadtratsfraktion insbesondere, dass das Schwimmangebot für Schüler*innen, Studierende, Sportvereinsmitglieder sowie Senior*innen erhalten bleibt.

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Eine gesetzliche Bäderschließung besteht aktuell im Zuge der Energiesparverordnungen nicht. Ein verantwortungsvolles Handeln obliegt damit der kommunalen Ebene. „Es liegt in der Hand der Bädergesellschaft und der Stadtverwaltung, abzuwägen, ob eine Eröffnung der neuen Schwimmhalle momentan sinnvoll ist“, so Lützkendorf.

Die neue Schwimmhalle diesen Winter schon zu öffnen, könnte das Risiko bergen, dass der energetische Großverbraucher in Konkurrenz zu anderen Bedarfen der Stadt steht. Zumal eine Schließung des Bades im Falle einer Gasmangellage unwirtschaftlich wäre, da die Energieversorgung der Schwimmhalle nicht komplett auf Null heruntergefahren werden kann, ohne die Funktionsweise des Bades zu beeinträchtigen.

Grüne Jena fragen - ob und wie der Schwimmbetrieb in Jena aufrecht erhalten werden kann und welche Optionen in der aktuellen Krisensituation bestehen. // Symbolfoto: Pixabay
Grüne Jena fragen – ob und wie der Schwimmbetrieb in Jena aufrecht erhalten werden kann und welche Optionen in der aktuellen Krisensituation bestehen. // Symbolfoto: Pixabay

Momentan geht die Stadtverwaltung sowie die Jenaer Bäder & Freizeit GmbH von einem durchgehenden Betrieb der Bäder über den Winter aus. Nächste Woche wird der Bauablaufplan aktualisiert und das Datum einer möglichen Eröffnung konkreter. „Den Bau souverän zu Ende zu bringen, aber gleichzeitig die momentane Lage auf dem Energiemarkt zu berücksichtigen, sollte im Interesse aller sein“, schließt Lützkendorf.

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Info, Katrin Schaarschmidt // Grüne Jena
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