52 Raumluftreinigungsgeräte in Jenaer Schulen und Kitas bereitgestellt – AG Raumluft zieht positive Bilanz

Durch breites Engagement in Politik und Verwaltung und die erfolgreiche Akquise von privaten Mitteln durch die Stiftung Nanotechnologie konnten seit Beginn der Arbeit der AG Raumluft bereits rund 1000 besonders gefährdete Kinder geschützt und 52 Raumluftreinigungsgeräte für die Einrichtungen beschafft werden. 50 weitere Geräte werden aktuell in einem öffentlichen Ausschreibungsprozess beschafft und stehen voraussichtlich zum Start des neuen Schuljahres zur Verfügung.

Wolfgang Volkmer (GRÜNE) hat die Arbeitsgruppe geleitet und zieht ein erstes positives Fazit: »Die Arbeitsgruppe hat schnell und unbürokratisch das bürgerschaftliche Engagement mit Verwaltung und Politik an einen Tisch gebracht. Bis zum Herbst können rund 2.000 besonders gefährdete Kinder in rund 100 Räumen unserer Jenaer Kindergärten und Schulen mit den Luftreinigungsgeräten besser geschützt werden.«

Damit verbunden richtet die AG Raumluft einen besonderen Dank an Stadtrat Prof. Dr. Schubert und an alle mitfinanzierenden Bürger:innen und Firmen in der Stadt, über deren finanzielles Engagement die Anschaffung der ersten Geräte möglich geworden ist.

Jenas OB: „Schulen und Kitas sollen sichere Lern- und Begegnungsorte für die Kinder und Jugendliche sein.“

Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche sagt: »Schulen und Kitas sollen sichere Lern- und Begegnungsorte für die Kinder und Jugendliche sein. Mit privaten Initiativen und die Unterstützung der Verwaltung konnten wir hierzu erfolgreich beitragen. Der Anfang ist gemacht. Nun müssen aber Bund und Länder unbedingt mit den dringend benötigten Förderprogrammen und finanziellen Mitteln nachlegen, damit Infektionsschutz in der Breite gelingen kann.«

Luftreinigungsgeräte für Kitas und Schulen // Fotografik, Pixabay (symbolisch)
Luftreinigungsgeräte für Kitas und Schulen // Fotografik, Pixabay (symbolisch)

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe im Detail

Die Arbeitsgruppe erarbeitete in enger Abstimmung mit dem Dezernat 4 zunächst eine Prioritätenliste, die sich anhand medizinischer Kriterien (Kinder mit besonderen Beeinträchtigungen) sowie der spezifischen Raumsituation an Kindergärten und Schulen ableitete.

Bis Ende Juni 2021 konnten in Kooperation mit der Stiftung Nanotechnologie 52 hochwertige Luftreiniger durch privates Engagement finanziert und an Kindergärten und Schulen verteilt werden. Alle nicht zweckgebundenen Spenden wurden zur Anschaffung und Verteilung von Geräten entsprechend der Prioritätenliste verwendet.

Das private Engagement wurde durch eine Nutzungsvereinbarung zur Wartung und Pflege der Geräte durch den Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena (KIJ) unterstützt, die den rechtssicheren Betrieb in Kindergärten und Schulen ermöglicht.

Parallel wurde die Fördermittelsituation sondiert und die Ausschreibung für die Anschaffung von 50 Geräten entsprechend der vom Freistaat Thüringen zur Verfügung gestellten Schulbaufördermittel vorbereitet. In Abhängigkeit des formalen Prozesses im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung wird davon ausgegangen, dass bereits im Juli ein Bieter beauftragt werden kann, so dass – vorbehaltlich der Liefertermine – mit Beginn des neuen Schuljahres alle ausgeschriebenen Geräte bereits zur Verfügung stehen und entsprechend der Prioritätenliste an ihre jeweiligen Standorte verteilt werden können.

Wie geht es weiter? Ausblick

Die AG Raumluft wird weiter bestehen bleiben, um bei der aktuell unischeren Entwicklung schnell reagieren zu können.

Die Mitglieder der AG Raumluft stimmen in der Einschätzung überein, dass die Luftqualität an Kindergärten und Schulen eine größere Bedeutung bekommen muss. Dabei spielen verschiedene Komponenten eine Rolle:

  • die Senkung der Virenlast bzw. die Entfernung weiterer Pathogene
  • die Reduktion von Feinstaub- und Pollenbelastung
  • die konstante Versorgung mit sauerstoffreicher Frischluft
  • der sommerliche Hitzeschutz

Mobile Luftreiniger erfüllen nur eine Anforderung, benötigen Platz und verursachen zusätzliche Lärmemission im Klassenraum. Daher sind sie zwar als flexible aber temporäre Lösung zu betrachten. Besser geeignet sind nachhaltige zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Kühlmöglichkeiten. Dies gilt besonders im Sinne der selbsterklärten Klimaziele der Stadt.

Infektionsschutz in Jenaer Schulen und Kitas muss erhöht werden, Fotografik, Pixabay (symbolisch)
Infektionsschutz in Jenaer Schulen und Kitas muss erhöht werden, Fotografik, Pixabay (symbolisch)

Der Markt an Geräten – die auch in Jena entwickelt und produziert werden – wächst. Modellprojekte werden momentan an Kindergärten durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse der KIJ finanzierten Studie »Klimaanpassung in Kitas und Schulen« können dabei helfen, besonders nötige Investitionen zu identifizieren.

Um dieses Ziel umzusetzen, wird im Werkausschuss KIJ ein Maßnahmenplan diskutiert und bis Ende des Jahres 2021 vorgelegt. Neue Fördermittelmöglichkeiten – zum Beispiel die vom Bund in Aussicht gestellten – sollen in diese Strategie mit aufgenommen werden.

Informationen aus der Rubrik News/Jena >>
Veranstaltungen im Eventkalender >>
Info, Newsteam Stadt Jena
Fotografiken: symbolisch Pixabay