Die Universität Jena würdigte beim heutigen Schillertag den Forschungsnachwuchs und baute ökologische Möbel auf dem Campus

Am letzten Freitag im Juni würdigt die Friedrich-Schiller-Universität Jena traditionell ihren Namenspatron mit dem Schillertag. Höchste Bedeutung hat der universitäre „Feiertag“ für die Promovierten der Universität Jena des vergangenen Jahres. In einer digitalen Promotionsfeier sind heute herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher geehrt worden.

Schillertag 2021: digital und mit nachhaltigem Nutzen

Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal betonte die Leistung der Geehrten unter den aktuellen Bedingungen. Man werde ihre Abschlüsse anders beurteilen, „aber keinesfalls als Malus oder als Mangel“. Sie hätten etwas gewonnen: „Sie haben Resilienz bewiesen, psychische Widerstandskraft gezeigt, in einer schweren Zeit. Sie haben sich fast über Nacht auf digitale Formate eingestellt und können mit diesen heute sicher umgehen. Sie haben bewiesen, dass Sie sich schnell auf neue Situationen einstellen können und haben Ihre Arbeiten in dieser Zeit abgeschlossen. Sie haben gezeigt, dass Sie sich nicht aufhalten lassen – auch wenn es vielleicht zu Verzögerungen kam“, sagte der Präsident. „In jedem Fall haben Sie dieser Krise getrotzt: Sie haben promoviert oder habilitiert und sind nun gestärkt daraus hervorgegangen.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal würdigte die Leistungen der Nachwuchsforschenden.  (Foto: Jens Meyer / Universität Jena)
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität, rechts, vor Beginn des Festaktes und der Digitalen Preisverleihung anlässlich des Schillertages am 25.06.2021 im Multimediazentrum (MMZ) der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Jena. Traditionell feiert die Universität Jena am letzten Freitag im Juni den Schillertag. Mit diesem akademischen Festtag erinnert die Hochschule an die Antrittsvorlesung ihres Namenspatrons im Jahr 1789. Bei der universitären Promotionsfeier werden die Promotions- und Habilitationspreise überreicht. Foto: Jens Meyer/Universität Jena

Das Thema Leistung in der Wissenschaft griff im Anschluss auch Prof. Dr. Hanna Hottenrott in ihrer Festrede auf. Die Industrieökonomin der Technischen Universität München sprach über den Sinn oder Wahnsinn von Karriere in der Wissenschaft.

Forschungsarbeit zu mittelalterlichem Bauprojekt erhielt den Habilitationspreis

PD Dr. Lukas Werther wurde mit dem Habilitationspreis ausgezeichnet. Er erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeit „Der Karlsgraben und andere Kanalbauten als Schnittstellen frühgeschichtlicher Verkehrsnetzwerke“, in der er sich mit antiken und mittelalterlichen Infrastrukturprojekten befasste. Werther, der in der Zwischenzeit an die Universität Tübingen wechselte, gewann in seiner Arbeit wegweisende Erkenntnisse darüber, wie die Landschaft vom Menschen umgestaltet wurde, wie Verkehrsnetzwerke entstanden und strukturiert wurden.

In seiner Arbeit verknüpfte der Wissenschaftler erfolgreich die Bereiche Archäologie, Geschichts- und Geowissenschaften. Gestiftet wird der Habilitationspreis von der Friedrich-Schiller-Universität und ihrer Gesellschaft der Freunde und Förderer.

Promotionspreise für weitere elf Forschende

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Jena e. V. finanziert auch in diesem Jahr die Promotionspreise in Höhe von jeweils 750 Euro. Mit dem Preis gewürdigt wurden in diesem Jahr die Leistungen von Dr. Kerstin Krauß (Theologische Fakultät), Dr. Julian Schick (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Dr. Yoan Hermstrüwer (Wirtschaftswis­senschaftliche Fakultät), Dr. Katharina Schwinde (Philosophische Fakultät), Dr. Sebastian Pusch (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften), Dr. Melchior Wirth (Fakultät für Mathematik und Informatik), Dr. Sebastian Grieninger (Physikalisch-Astronomische Fakultät), Dr. Robert R. A. Freund (Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät), Dr. Sarah Patricia Niehs (Fakultät für Biowissenschaften) und Dr. Judith Hammrich (Medizinische Fakultät).

Den Dissertationsförderpreis des Alumni Jenenses e. V., ebenfalls mit 750 Euro dotiert, erhält Dr. Philipp Poschmann vom Lehrstuhl Organisation, Führung und Human Resource Management.

Nachhaltige Möbel für den Campus

Auch für die Studierenden war es ein besonderer Tag. Für sie, aber auch für die Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter der Universität gab es neben dem Festakt eine Mitmachaktion, die unter dem Motto von Begegnung, Miteinander und Gemeinschaft stand und ein weiterer Schritt war, um den Campus nachhaltig wieder zu beleben. „Mit dem gemeinsamen Bau neuer Palettenmöbel haben wir den Campus der Universität sowie das Unisport-Zentrum wieder zu sozialen Treffpunkten für alle Universitätsangehörigen gemacht.

Mit den neuen Sitzgelegenheiten konnten wir dafür zusätzliche Begegnungsmöglichkeiten schaffen“, erklärt Robin Muggenthaler vom Green Office der Universität Jena das Ziel der Aktion. Bereits Prä­sident Rosenthal hatte betont: „Wissenschaft braucht den lebhaften Austausch – dazu gehört die Diskussion in einem Seminar, aber vor allem auch das zufällige Zusammentreffen in den Pausen, auf den Fluren, auf dem Campus.“

Studierende bauten am Schillertag nachhaltige Sitzmöglichkeiten für den Campus. (Foto: Anne Günther / Universität Jena)
Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena fertigen Palettenmöbel während einer Mitmachaktion auf dem Campus am Schillertag dem 25.06.2021 in Jena an. Der Aktionstag wird von Green Offic und dem Studentischen Gesundheitsmanagement organisiert. Foto: Anne Günther/Universität Jena

Mehr als zehn Möbelstücke wurden mit großem Engagement von den freiwilligen Helferinnen und Helfern am Schillertag gebaut. Bereits nach zwei Stunden standen an der Oberaue fünf fertiggebaute Möbel zur Verzierung bereit, am Ernst-Abbe-Platz wurden am Nachmittag vier Tische und vier Sitzmöbel gezählt. Auch viele internationale Studierende nutzten die Gele­genheit, bei Sonnenschein und guter Stimmung gemeinsam zu bauen und Kontakte zu knüpfen.

Neben dem sozialen stand auch der ökologische Aspekt im Fokus. „Bei der Aktion wurde beachtet, die Nachhaltigkeit an der Universität weiter zu verstärken und sichtbar zu machen“, betont Muggenthaler. In diesem Sinne wurden ausschließlich gebrauchte Paletten aufbereitet und verarbeitet.

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