Bebauungsplan Wohn- und Geschäftsquartier Friedrich-Zucker-Straße Jena pausiert
Die Stadt Jena setzt das Bebauungsplanverfahren für das geplante Wohn- und Geschäftsquartier Friedrich-Zucker-Straße vorübergehend aus. Der Grund: Zwischen der Vorhabenträgerin und dem Eigentümer des Grundstücks – dem Areal des ehemaligen Columbus Centers – konnte bislang keine Einigung über die notwendigen Erbbaurechte erzielt werden. Damit fehlt aktuell eine wesentliche rechtliche Grundlage für die Fortführung des Verfahrens gemäß § 12 Baugesetzbuch (BauGB).
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Hintergrund: Kein Erbbaurechtsvertrag vorhanden
Das geplante Projekt auf dem rund 5.900 Quadratmeter großen Gelände sah die Entwicklung eines modernen Wohn- und Geschäftsquartiers vor. Geplant waren Wohnungen, Büroflächen, Gewerbeflächen, Arztpraxen, Einzelhandel sowie eine Tiefgarage und attraktive Außenbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität.
Die Idee war, an der Friedrich-Zucker-Straße ein urbanes Quartier zu schaffen, das Wohnen, Arbeiten und Einkaufen auf nachhaltige Weise verbindet. Grundlage dafür war eine 2023 von der Stadt Jena beauftragte städtebauliche Studie, die das Potenzial des Standorts herausstellte. Das Verfahren startete offiziell im März 2023, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgte bereits im Juni desselben Jahres.
Da jedoch bis heute kein Erbbaurechtsvertrag zwischen der Vorhabenträgerin und dem Grundstückseigentümer geschlossen werden konnte, fehlt die rechtliche Voraussetzung für die Fortsetzung des Bebauungsplans.
Verfahren wird zur Sicherung des Planungsstands ausgesetzt
Um die bisher geleistete Arbeit zu sichern, haben sich die Vorhabenträgerin und das Dezernat für Stadtentwicklung und Umweltschutz der Stadt Jena darauf verständigt, das Verfahren vorübergehend auszusetzen. Ziel ist es, den aktuellen Planungsstand zu erhalten – inklusive Entwürfen, Begründungen, Verordnungen und Gutachten.
Eine Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens ist vorgesehen, sobald die notwendigen Voraussetzungen – insbesondere der vertragliche Zugriff auf das Grundstück – wieder gegeben sind.
Stadt Jena betont Bedeutung des Projekts
„Das Projekt hat das Potenzial, die Entwicklung des Quartiers an der Friedrich-Zucker-Straße städtebaulich deutlich voranzubringen. Umso bedauerlicher ist es, dass die planungsrechtlichen Voraussetzungen derzeit nicht vorliegen“, erklärt Dirk Lange, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Jena.

Er betont zugleich: „Uns ist wichtig, die bisher erarbeiteten Ergebnisse zu sichern, damit das Verfahren ohne Zeitverlust fortgesetzt werden kann, sobald die Rahmenbedingungen wieder stimmen.“
Damit verdeutlicht die Stadt, dass das Projekt weiterhin als wichtiger Baustein der Stadtentwicklung Jenas gilt und bei Klärung der rechtlichen Fragen zeitnah wieder aufgenommen werden soll.
Perspektiven für die Quartiersentwicklung in Jena
Das geplante Wohn- und Geschäftsquartier an der Friedrich-Zucker-Straße steht beispielhaft für die aktuellen Herausforderungen urbaner Entwicklung: steigender Wohnraumbedarf, Ansprüche an nachhaltige Nutzungsmischungen und die Notwendigkeit rechtlicher Klarheit in komplexen Eigentumsverhältnissen.
Sobald eine Einigung zwischen der Vorhabenträgerin und dem Grundstückseigentümer erzielt wird, kann das Verfahren wieder aufgenommen werden – mit dem Ziel, ein lebenswertes, modernes und multifunktionales Stadtquartier zu schaffen, das die städtebauliche Struktur in Jena weiter stärkt.
Planungsstopp als Chance für Neuausrichtung
Der momentane Stopp des Bebauungsplanverfahrens bedeutet keine endgültige Absage, sondern eine strategische Pause. Durch die Sicherung der bisherigen Ergebnisse kann das Projekt nahtlos weitergeführt werden, sobald die Voraussetzungen erfüllt sind.
Mit dem Vorhaben an der Friedrich-Zucker-Straße will Jena langfristig ein weiteres urbanes und zukunftsorientiertes Stadtquartier etablieren – ein Projekt, das Wohnen, Arbeiten und Leben in einer modernen Stadtlandschaft neu denkt.
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Info, Stadt Jena | Foto, Frank Liebold, Jenafotografx (Archiv) | Veranstaltungen im Eventkalender









