Jena erinnert 2026 an die Schlachten von Jena und Auerstedt: Lebendige Geschichte, europäische Verständigung und gelebte Erinnerungskultur

Im Oktober 2026 verwandelt sich die Region Jena in ein faszinierendes Geschichtserlebnis. Zum 220. Jahrestag der Schlachten von Jena und Auerstedt organisiert die Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ e.V. gemeinsam mit der Stadt Jena, den Ortschaften Vierzehnheiligen, Cospeda, Closewitz und Lützeroda sowie zahlreichen Vereinen und Partnern ein Gedenkwochenende der besonderen Art. Vom 16. bis 18. Oktober 2026 werden historische Reenactments, Ausstellungen, ein Biwak und ein umfangreiches Rahmenprogramm Geschichte wieder lebendig machen.

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Über 16.000 Studierende starten ins Wintersemester 2025/26 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena – mit Rekordbeteiligung internationaler Erstsemester.

Über 16.000 Studierende starten ins Wintersemester 2025/26 an der Uni Jena – mit Rekordbeteiligung internationaler Erstsemester. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx
Über 16.000 Studierende starten ins Wintersemester 2025/26 an der Uni Jena – mit Rekordbeteiligung internationaler Erstsemester. Foto: Frank Liebold, Jenafotografx

Historisches Gedenkwochenende mit Reenactments und Ausstellungen

Der Höhepunkt des Wochenendes ist die große Gefechtsnachstellung, an der mehrere Hundert Reenactors aus ganz Europa teilnehmen. Sie bringen die Zeit Napoleons eindrucksvoll zurück ins Gedächtnis – auf originalem Gelände, mit Uniformen, Kanonen und authentischen Darstellungen des Lebens um 1806.

Ergänzt wird das Spektakel durch ein vielfältiges Rahmenprogramm: historische Handwerksvorführungen, Ausstellungen, Videoprojektionen, Führungen über das Schlachtfeld und ein stimmungsvoller Herbstmarkt. Das Ziel: Geschichte anschaulich, respektvoll und emotional zu vermitteln.

„Nur gemeinsam können wir Geschichte lebendig und zugleich verantwortungsvoll vermitteln“, betont Andre Hermann, stellvertretender Vorsitzender der AG „Jena 1806“. Die enge Kooperation von Stadt, Dörfern, Vereinen und Forschungseinrichtungen sei entscheidend für den Erfolg des Projekts.

JenaMedia-Veranstaltungstipp:

Depeche Mode und Electro Party by Devote am 22.11.2025 im M-Pire Music Club

Depeche Mode & Electro Party by Devote am 22. November 2025 im M-Pire Jena.
Depeche Mode & Electro Party by Devote am 22. November 2025 im M-Pire Jena.

Ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens

Das Motto des Gedenkjahres „Kriege gehören ins Geschichtsbuch“ steht für eine moderne, friedensorientierte Erinnerungskultur. Neben den Reenactments wird die Einweihung eines neuen Denkmals an der Kirche Vierzehnheiligen ein emotionaler Höhepunkt.

„Das Denkmal soll ein gemeinsamer Ort des Erinnerns und der Verständigung werden – im Geist des Friedens und der europäischen Einheit“, erklärt Vereinsvorsitzender Andre Funke. Bereits 2016 hatte die AG eine Gruft für anonym geborgene Gebeine geschaffen, die an die Opfer der Schlachten erinnert.

Jena gedenkt 2026 den Schlachten von Jena und Auerstedt mit Reenactments, Ausstellungen, Biwak und historischem Programm. Das Spektakel im Oktober 2026 soll ein Zeichen der Völkerverständigung sein, dafür arbeiten Verein, Stadt, umliegende Dörfer und Unternehmen zusammen (v.l.): Vereinsvorsitzender Andre Funke, Günther Queisser (Führungen, Auskünfte, Museum 1806 rund um Jena 1806), Dezernent Johannes Schleußner, stv. Vereinvorsitzender Andre Hermann, Andreas Stiebritz (vorne, Vereinsmitglied und Mitarbeiter im Museum 1806), Ortsteilbürgermeister Vierzehnheiligen Gunther Wolcke (hinten), Robert Heine (Gründungsmitglied des Vereins). Foto: Stadt Jena
Jena gedenkt 2026 den Schlachten von Jena und Auerstedt mit Reenactments, Ausstellungen, Biwak und historischem Programm. Das Spektakel im Oktober 2026 soll ein Zeichen der Völkerverständigung sein, dafür arbeiten Verein, Stadt, umliegende Dörfer und Unternehmen zusammen (v.l.): Vereinsvorsitzender Andre Funke, Günther Queisser (Führungen, Auskünfte, Museum 1806 rund um Jena 1806), Dezernent Johannes Schleußner, stv. Vereinvorsitzender Andre Hermann, Andreas Stiebritz (vorne, Vereinsmitglied und Mitarbeiter im Museum 1806), Ortsteilbürgermeister Vierzehnheiligen Gunther Wolcke (hinten), Robert Heine (Gründungsmitglied des Vereins). Foto: Stadt Jena

Vierzehnheiligen als Zentrum des historischen Biwaks

Die Ortschaft Vierzehnheiligen wird 2026 zum zentralen Schauplatz der Gedenkfeierlichkeiten. Auf einer großen Streuobstwiese entsteht ein historisches Biwak mit offenen Lagern, Lagerküche und Vorführungen traditioneller Handwerke. Besucherinnen und Besucher können den Reenactors über die Schulter schauen und das Leben der Soldaten, Handwerker und Zivilisten hautnah erleben.

Ortsteilbürgermeister Gunther Wolcke erklärt:
„Wir möchten mit dem Biwak und der Schlachtnachstellung in Lützeroda den Besucherinnen und Besuchern einen lebendigen Einblick in die damalige Zeit geben – verbunden mit der Freundschaft von über 20 Nationen. Geschichte wird so zu einem europäischen Gemeinschaftserlebnis.“

Ein besonderes Highlight: Die Kirche Vierzehnheiligen wird zur Projektionsfläche für ein Video Mapping, das historische Szenen und heutige Friedensbotschaften miteinander verbindet.

Jena unterstützt lebendige Erinnerungskultur

Die Stadt Jena steht fest hinter dem Projekt. Johannes Schleußner, Dezernent für Bildung und Kultur, betont die Bedeutung des Gedenkens:
„Die Schlachten von 1806 haben Europa geprägt. Ihre Erinnerung zeigt uns, wie wichtig Respekt, Verantwortung und Frieden sind. Jena steht für eine aktive Erinnerungskultur, die Geschichte erlebbar macht.“

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern wird das Gedenkwochenende zu einem Beispiel dafür, wie kulturelle Bildung und lokale Identität Hand in Hand gehen können.

Engagement, Forschung und Zusammenarbeit

Die Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ e.V., gegründet 1987, zählt rund 35 Mitglieder, die sich leidenschaftlich für die historische Forschung und lebendige Vermittlung einsetzen. In Vorbereitung auf 2026 laufen bereits umfangreiche Planungen: von der Organisation internationaler Teilnehmender über Fördermittelanträge bis hin zur Gestaltung der Ausstellungen.

Unterstützt wird das Projekt vom Institut zur Militärgeschichtlichen Forschung Jena 1806, dem Museum 1806 in Cospeda, regionalen Partnern und Unternehmen wie der Gönnataler Agrar eG und dem Globus-Markt Isserstedt.

„So ein Projekt gelingt nur gemeinsam“, betont Andre Hermann. „Jede helfende Hand zählt. Wir wollen, dass die Menschen spüren: Das ist ihr Stück Geschichte – und sie gestalten es aktiv mit.“

Ein Wochenende für Geschichte, Frieden und Gemeinschaft

Das Gedenkwochenende im Oktober 2026 wird nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch ein Zeichen des Miteinanders und der europäischen Freundschaft. Ob bei den Gefechtsdarstellungen, beim Biwak in Vierzehnheiligen oder beim Herbstmarkt in Lützeroda – überall wird spürbar sein, dass Erinnerung mehr ist als Rückblick: Sie ist Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Wer Geschichte erleben möchte, sollte sich dieses Datum vormerken:
📅 16.–18. Oktober 2026Jena, Vierzehnheiligen, Cospeda & Lützeroda

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